TPS


Transkranielle

Pulsstimulation TPS

Stoßwellentherapie bei Alzheimer-Demenz und anderen neurologischen Erkrankungen


TPS auf einen Blick

  • Ambulante Behandlung
  • Schmerzfreie und nichtinvasive Therapie
  • Keine Rasur der Kopfhaut
  • Kein begleitendes kognitives Training erforderlich
  • Die Anfangsbehandlung umfasst 6 Sitzungen
  • 30 Minuten pro Therapiesitzung
  • Die Sitzungen finden innerhalb von 2 Wochen statt
  • Erhaltungsbehandlung  nach Bedarf ab 6 Wochen nach der Anfangsbehandlung

Verfahren

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist die weltweit einzige zugelassene Therapieoption zur Behandlung des zentralen Nervensystems, die nicht auf Medikamenten basiert und bei leichtgradiger bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden kann. Ziel des Verfahrens ist es, die kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit Alzheimer-Demenz zu fördern bzw. möglichst lange aufrechtzuerhalten. Die bereits erfolgten klinischen Studien zeigen, dass TPS mittlerweile auch in der ärztlichen Praxis wirksam, anhaltend und weitestgehend ohne Nebenwirkungen verläuft. Weitere Studien zeigen, dass die Transkraniale Pulssstimulation auch bei anderen neuropsychiatrischen Erkrankungen, wie z.B. Parkinson und Depression, wirksam sein könnte.


Wirkungsweise

Bei diesem physikalischen Verfahren werden kurze niederfrequente Stoßwellen transkraniell -also durch die Schädeldecke hindurch- präzise in das Gehirn appliziert. Somit können spezifische Hirnregionen, die von einer Alzheimer-Demenz-Erkrankung betroffen sind, bis zu einer Tiefe von bis zu acht Zentimetern stimuliert werden. Dadurch werden kurzfristige Veränderungen an den Membranen der Hirnzellen herbeigeführt, welche die Konzentration von Neurotransmittern und weiteren biochemischen Stoffen lokal verändern. Hierbei werden Ionenkanäle stimuliert und es kommt zu einer Vermehrung von Blutgefäßen (Neoangiogenese), die zu einer besseren Versorgung des Hirngewebes führen. Außerdem wird Stickoxid (NO) freigesetzt, was die Durchblutung erhöht.


Ergebnisse

Durch die Transkranielle Pulsstimulation bilden sich neue synaptische Netzwerke, welche erkrankte Gehirnfunktionen kompensieren. Dadurch kann eine Leistungsverbesserung des Gehirns erzielt und der voranschreitende Verlust der Gedächtnisleistung von Alzheimer-Demenz-Patienten gebremst werden. Die Behandelten können wieder aktiver am Alltag teilnehmen und sind sowohl körperlich als auch geistig leistungsfähiger. Die Betroffenen können selbstbestimmter am sozialen Leben teilnehmen, wodurch Ängste und Depressionen gemildert werden können.


Ziele

Abhängig von der Ausgangssituation sind den Therapiezielen Grenzen gesetzt und müssen vor Beginn der Therapie in einem fachneurologischen Gespräch erörtert werden.


Durch die TPS-Therapie können sich die Merkfähigkeit, die Wortfindung und die Orientierung deutlich bessern, was das planende und organisierende Denken positiv beeinflusst. Die Betroffenen können dadurch besser an Gesprächen teilnehmen, Gegenstände leichter wiederfinden, mehr Alltagsaktivitäten selbständig durchführen und am sozialen Leben besser teilhaben.


Die Stimmung kann positiv beeinflusst und etwaige schwierige Verhaltensweisen z.T. abgewendet werden. Die Therapie ist -soweit das Wirkprinzip bislang verstanden wird- keine ursächliche Behandlung der Alzheimer-Erkrankung sondern dient dazu ihre Folgen zu mildern.


Behandlungsablauf

Vor der Therapie

Es findet ein fachneurologisches Vorgespräch statt, um die Diagnose zu überprüfen und Kontraindikationen zu beurteilen sowie Ziele festzulegen und einen Behandlungsplan zu erstellen. Dieses Gespräch kann bei Zusendung der Vorbefunde auch virtuell erfolgen. Wir bitten, dazu eine Mappe mit allen Vorbefunden (auch anderer Fachbereiche) einschließlich der Laborbefunde und Medikamentenplan mitzubringen. Falls schon vorhanden, bringen Sie bitte den Befundbericht des Schädel-MRT sowie den MRT-Befund auf einem Datenträger (CD oder USB-Speicher) mit. Sollte das MRT des Schädels noch nicht vorliegen oder zu alt sein, kann es beim Vorgespräch veranlasst werden. Während des Gesprächs ist die Anwesenheit einer Begleitperson -am besten eines nahen Angehörigen- unbedingt erforderlich.


Der CERAD-Test

Vor der ersten TPS-Behandlung führen wir einen CERAD-Test (standardisierter Test zu Ermittlung der Gedächtnisleistung) durch, den wir nach der letzten Behandlung wiederholen. Wir messen auf diese Weise, wie die Behandlung angeschlagen hat. Die sog. CERAD-Testbatterie vereint eine Sammlung verschiedener Tests, die in den USA und in Europa Standard in der neurologischen Diagnostik sind. Wir führen mit dem Patienten zum Beispiel Wortfindungsübungen durch und einfache Figuren sollen abgezeichnet werden. Die flüssige phonetische Aussprache wird getestet und Wörter werden wiederholt. Die Patienten bzw. die Angehörigen können durch den CERAD-Test den Verlauf und die Verbesserung der TPS-Behandlung mitverfolgen.


Die Therapiesitzungen

Während der etwa 30-minütigen Sitzungen, in denen die TPS-Behandlung durchgeführt wird, sitzt der Patient/die Patientin in einem Behandlungsstuhl und kann sich frei bewegen. Es wird ein Kontaktgel auf den Kopf aufgetragen. Eine Rasur der Haare bzw. der Kopfhaut ist nicht erforderlich. 


Die persönlichen Daten des Patienten werden nun in das TPS-System eingelesen. Mit Hilfe der geräteinternen Ortungssoftware und den patienteneigenen MRT/MRI-Daten erfolgt eine Kalibrierung der Kopfform. Eine spezielle Brille, die der Patient aufsetzt, erlaubt die Positionserkennung des Kopfes. Während der Behandlung bewegt der Therapeut das Handstück an den entsprechenden Stellen über die Kopfhaut und sieht in Echtzeit auf dem Bildschirm, welcher Gehirnbereich erreicht und stimuliert wird. Der Patient kann dies die gesamte Zeit auf dem Bildschirm mitverfolgen. Es erfolgen 6.000 Pulse pro Behandlung. Die Behandlung ist schmerzfrei, man spürt lediglich ein leichtes Klickgeräusch. Es müssen keine zusätzlichen Medikamente eingenommen werden und der Tagesablauf kann wie gewohnt fortgesetzt werden. Die bis zur Therapie verwendeten Medikamente -auch und gerade die gegen Demenz oder Depression- können in der Regel weiter eingenommen werden und unterstützen möglicherweise die Therapiewirksamkeit..


Behandlungsdauer

Eine einzelne TPS-Sitzung dauert in der Regel 30 Minuten. Insgesamt umfasst die Anfangsbehandlung 6 Sitzungen, die innerhalb von 2 Wochen stattfinden. Nach dieser Anfangsbehandlung wird eine Auffrischungsbehandlung nach Bedarf, etwa alle vier bis sechs Wochen, empfohlen.


Alzheimer-Demenz  

Derzeit leiden ca. 1,6 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz. Die Alzheimer-Krankheit hat einen Anteil von fast 70 Prozent aller Demenz-Erkrankungen.


Alzheimer schädigt unter anderem die Verbindungen der Nervenzellen im Gehirn und unterbricht so die Kommunikation zwischen den Zellen. Die Folge sind Gedächtnisverlust, Wortfindungs- und Orientierungsstörungen, oft auch Depressionen. Die Dauer der Erkrankung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die sich z.T. beeinflussen lassen.


Es wird seit vielen Jahren versucht, Medikamente zu entwickeln, die diese Erkrankung lindern oder anhalten sollen. Die Ergebnisse sind bisher noch nicht zufriedenstellend, denn die meisten der in klinischen Studien erprobten Medikamente und Therapien schafften keinen Durchbruch.


Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist die bislang einzige nicht medikamentöse Therapieoption, die zur Behandlung des zentralen Nervensystems verfügbar ist und bei leichtgradiger bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung wirksam verwendet werden kann.


Häufig gestellte Fragen

  • Welche Voraussetzungen müssen zur TPS-Behandlung gegeben sein?

    Voraussetzung für die Behandlung mit der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) ist die Diagnose einer Alzheimererkrankung durch eine/n Facharzt/in für Neurologie bzw. Psychiatrie.


    Sie können uns aber auch gerne bzgl. der Behandlung von Morbus Parkinson, Multiple Sklerose,  Depression, Schlaganfallfolgen und anderen neurologischen Indikationen kontaktieren, die im Einzelfall mit TPS behandelbar sein können (siehe Information unten).

  • Welche Patientenunterlagen müssen zur Verfügung gestellt werden?

    Bitte bringen Sie alle Ihre Krankenunterlagen in gedruckter Form mit oder senden Sie diese vorab als PDF per E-Mail. Hier werden ihre Unterlagen eingescannt. Die MRT/MRI Daten der Kernspintomographie des Kopfes müssen zusätzlich auf einer CD  oder einem USB-Speicherstick mitgebracht werden, denn sie werden in das Behandlungssystem eingespielt .

  • Treten Nebenwirkungen nach der TPS-Therapie auf?

    Auch nach einer großen Anzahl von Behandlungen sind bislang kaum Nebenwirkungen aufgefallen. Manche Patienten beklagen lediglich leichte Kopfschmerzen.

  • Wie erkennt man die Wirksamkeit von TPS?

    An Forschungsinstituten kann der Einfluss der TPS auf die qEEG-Daten (quantitative Elektroenzephalographie) und Veränderungen in einer speziellen Bildgebung beobachtet werden. Das ist für die einzelne Behandlung nicht erforderlich. Für den individuellen Patienten und die Angehörigen ist eine Verlaufstestung der kognitiven Leistungsfähigkeit entscheidend. Im Alltag bemerken die Patienten oder Angehörigen eine Besserung bereits ab der 2. oder 3. Behandlungseinheit. 

  • Wie lange hält der Erfolg der TPS-Therapie an?

    Bisherige klinische Studien und unsere Erfahrungen zeigen, dass die Verbesserungen, die mit der TPS-Therapie einhergehen, in den ersten zwei bis drei Monaten nach der Behandlung nahezu stabil bleiben. Es  konnte aber auch bis zu  ein Jahr nach der Behandlung eine teilweise Besserung gezeigt werden.

  • Warum wird eine Auffrischung nach der Anfangsbehandlung empfohlen?

    In den durchgeführten Studien zeigt sich eine schrittweise Minderung der Wirksamkeit im Laufe der Zeit, die durch eine Auffrischtherapie nach ca. sechs Wochen abgefangen werden kann. 

  • Wie sind die Erfolgsaufsichten der TPS-Therapie?

    Der Erfolg der Therapie hängt von vielen anderen Faktoren mit ab (Begleiterkrankungen, Medikamente, Schwere der Erkrankung bei Therapiebeginn), sodass eine allgemeine Prognose schwierig ist. In der Regel ist die Therapie bei einem großen Teil der Patienten erfolgreich.

  • Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

    Nicht regelhaft. Als vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassene Therapie für Alzheimer-Demenz, kann eine private Krankenversicherung die Kosten übernehmen, was von der Art- und Umfang Ihres Tarifs abhängt. Somit kann eine Kostenübernahme durch Ihre Versicherung nicht garantiert werden. Es wird empfohlen, eine Kostenübernahmezusage einzuholen.


    Die Therapie ist noch sehr neu und findet sich bislang nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. Ob und wann eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen möglich wird, lässt sich im Moment nicht abschätzen.

  • Was sind die Ausschlusskriterien für eine Behandlung?

    Folgendes sind in der Regel Ausschlusskriterien für die Behandlung mit der TPS:

    • Schwere Blutgerinnungstörungen
    • Hirnaneurysma
    • Thrombosen im Gehirn
    • Hirntumore
    • Therapie mit Kortison in den sechs Wochen vor Behandlung mit der TPS.
    • Metallobjekte in der Kopfregion.
    • Ältere Schrittmacher, die nicht für die TPS zugelassen sind
    • Schwangerschaft

Mehr Informationen finden Sie auf der Website www.alzheimer-deutschland.de. Alternativ können Sie uns auch gerne per e-Mail (info@neuropraxis-mannheim.de) oder über unser Kontaktformular Ihre Fragen senden.


TPS bei anderen Erkrankungen

Erste wissenschaftliche Studien zeigen, dass andere neuropsychiatrische Erkrankungen nach Prüfung des Einzelfalls mit der Transkraniellen Pulsstimulation behandelt werden können. Hierzu ist eine ausführliche fachneurologische bzw. psychiatrische Untersuchung erforderlich, zumal die Behandlung derzeit noch Off-Label angewendet werden muss.


Insbesondere zeigen sich Verbesserungen der Gehfähigkeit bei den Parkinsonschen Erkrankungen, Verbesserung der Stimmung, des Antriebs und der Erschöpfung bei Depression. Denkbar ist der Einsatz bei den Folgen einer multiplen Sklerose, Schlaganfalllähmungen oder chronischen Erschöpfungssyndromen unterschiedlicher Ursache.


Keinesfalls ersetzt die TPS die Leitliniengerechte fachärztliche Behandlung der Grundkrankheit.

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